KURIOSES

Der Abtropfschrank – Haushaltshilfe für Faulpelze

6. October 2016
IKEA Abtropfschrank Metod bei Familie Pizzawürstel

Ein typischer italienischer Einrichtungsgegenstand der in jeden Haushalt gehört und das Leben sehr viel einfacher macht? Eccolo: der Abtropfschrank!

Nicht ohne meinen Aptropfschrank

Als wir unseren Haushalt zusammenlegten, musste Carlo leider auf das Bidet verzichten (es ist unmöglich eine Mietwohnung mit Bidet zu finden – zumindest eine in unserer Preislage) aber dafür wollte er unbedingt lo scolapiatti haben

„Und wenn ich es in Italien kaufen muss! Keine Küche ohne scolapiatti!“

IKEA Abtropfschrank Metod über der Spüle sehr italienisch und sehr praktisch

Aptropfschrank bei Pizzawürstels. Und obendrauf ist noch Platz für italienisches Koch- und Kaffee-Geschirr

Italienische Hochkultur: der Abtropfschrank

Der Abtropfschrank, lo scolapiatti,  ist neben dem Bidet der Einrichtungsgegenstand, der (laut Carlo) die italienische Überlegenheit belegt.

Wer nun fragt „Überlegenheit gegenüber wem?“ dem sei gesagt: gegenüber allen…

…außer vielleicht den Schweden.

Warum denn gerade die Schweden?

Nunja, wie sich herausstellte mussten wir gar nicht nach Italien fahren, um dort einen Abtropfschrank zu erstehen, sondern nur zwölf Kilometer zum nächsten IKEA. Dort fand Carlo zufällig einen Abtropfschrank– und konnte sein Glück kaum fassen. Ebensowenig der Verkäufer, der behauptete „In den neun Jahren, die ich hier schon arbeite, habe ich NOCH NIE ein solches Teil verkauft. Noch nie!“ und sogleich eine Kollegin herbeirief um mitzuteilen, dass tatsächlich jemand „das Ding kauft, was meiner Meinung nach schon längst aus dem Sortiment geschmissen gehört“ gekauft hat. Carlo hielt daraufhin einen langen Vortrag über den Abtropfschrank und das Bidet, und die Überlegenheit der Italiener…

Das war aber schon einige Jährchen her und damals war Carlos Deutsch eher weniger ausgereift… ihn hat also keiner verstanden.

Abtropfschrank statt Aufräumen

Ich muss schon zugeben, ich war nicht sehr überzeugt vom Abtropfschrank. Doch seitdem der IKEA-Abtropfschrank “Metod” (auf möbelschwedisch „das Küchensortiment der unendlichen Möglichkeiten“, in der Tat!)  über der Spüle hängt, habe ich das Schränkchen ins Herz geschlossen. Denn:

Die großen Teller, die nicht in die Spülmaschine passen und sowieso ständig in Benutzung sind und in den Schränken ist auch nicht so recht Platz dafür… wohin? ⇒ Schnell abspülen und ZACK in den Abtropfschrank.

Das Babyzubehör, das zu kleinteilig ist, um es gescheit abzutrocknen und beim Lufttrocknen nur im Weg rumliegt…wohin?  Fix reinigen und ZACK in den Abtropfschrank.

Das Teesieb und andere friemeligen Teile, die man von Hand abspült und ständig benutzt?  Im Abtropfschrank.

Die tausend Deckel für Töpfe und Pfannen, die man nirgendwo so richtig unterbringen kann?  Abtropfschrank!

Die Moka-Caffettiera, nach jedem morgendlichen benutzen auspülen und dann, in die Spüle stellen oder nach mühseligem abtrocknen in den Schrank zum Kaffee packen, nur um sie morgen früh wieder rauszuzerren und zusammenzupuzzeln? Na, wo steht die wohl?  ABTROPFSCHRANK.

Und mir ist dann auch eingefallen, dass wir schon in der Studenten-WG so ein billiges Holzgestell hatten, auf das wir alles stapelten, was wir nicht abtrocknen wollten (also alles! Und eine Spülmaschine hatten wir selbstverständlich nicht…). Nun im echten Erwachsenenleben will man das wilde Sammelsurium an nichtspülmaschinengeeignetem Esszubehör ja nicht in der Küche rumfliegen haben.  Also, was macht der erwachsene Chaot und Faulpelz, statt alles ordentlich abzutrocknen und wegzuräumen?

Das Chaos hinter schicken Türchen (*räusper*…die wir wieder abmontiert haben, weil wir ständig was aus dem Schrank rausnehmen und reinstellen) verstecken:   AB! TROPF! SCHRANK!

Ihr seht: Der Mann hatte ausnahmsweise mal recht: Keine Küche ohne scolapiatti!

Abtropfschrank von IKEA

love

 

PS: IKEA bezahlt mich (leider) nicht für diese Hymne an den Abtropfschrank, sondern der Text entstammt meinem ureigenen Gutmenschentum. Wer es mal ausprobieren will: Der Möbelschwede bietet auch Einsätze an, man muss nicht gleich den ganzen Schrank kaufen, sondern kann daheim ein bisschen rumbasteln. Ultrusta heißt das dann.

PPS: Und wer jetzt rumningelt, dass dann die teure Spüle vollgetropft und mit Kalkflecken verschandelt wird: Die meisten Abtropfschränke haben ein herausziehbares Bodenblech. Dann bleibt der Tropfdreck dort. Sehr praktisch, da vor allem schlampig aber dafür schnell ausgespülte Mokas braunes Kaffeewasser austropfen. 

 

 

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2 Comments

  • Reply Chris 30. September 2021 at 16:13

    Si! Si! Si!
    Nach einem Italienurlaub im Apartment kann ich nur bestätigen!
    Hab mir‘s für die nächste Küche geschworen…oder werde vorher noch rumbasteln………
    Bidet hab ich schon 😉

    • Reply Herr Pizzawuerstel 3. October 2021 at 18:33

      Es ist aber auch sehr praktisch! Besser als diese Abtropfstaender in der Studentenkueche!!! Bidet ist auch ein Muss! Bei uns auch als Kinderwaschbecken und schmutzige Fuesse. Liebe Gruesse.

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