PIZZAWÜRSTELS PRIVAT, REZEPTE

Backmarathon Etappe 1: Profiteroles

13. January 2018

Profiteroles ist ein Nachtisch bestehend aus Brandteigbällchen, die mit einer Sahne-Puderzucker-Creme gefüllt und mit Schokolade überzogen sind. 

Eigentlich wollte Herr Pizzawürstel in einem einmonatigen Urlaub sein Deutsch auf das Sprachniveau B2 bringen. Deshalb besucht er vormittags  einen Intensivkurs. Die Hausaufgaben schreibt er abends (oft auf meine Deutschkenntnisse zurückgreifend) fix nieder und die freien Nachmittage verbringt er zwischen Ofen und Teigrührmaschine, einen selbstauferlegten Backmarathon absolvierend.  Die Etappensiege und Etappenniederlagen dokumentiere ich in dieser kleinen Serie. Und damit Herr Pizzawürstel wenigstens ein bisschen Deutsch übt, schreibt er die Einleitung zu jeder Etappe und stellt das Backstück vor. Uneditiert.

Herr Pizzawürstel zu Etappe 1: Profiteroles: “Als ich ein Kind war, meine Schwester, die sechs Jahre älter als ich ist, war üblich für großen Familienfeste ein Profiteroles vorbereiten. Das Problem war, die Familie war immer zu groß, und die Portionen immer zu klein. Ich habe ihr tausend Mal gefragt ein Profiteroles nur für uns (ich, sie und unsere Eltern, ohne die viele Tante, Onkeln und Cousin…) einmal vorzubereiten, aber sie hat das nie gemacht. Als ein bisschen größer geworden bin, habe ich eine Portion Profiteroles als Dessert in Restaurants gekauft jede Zeit ich konnte (das Profiteroles ist ein, oder vielleicht, „das“ typischste Dessert in der Piemontesischen Pizzeria, zusammen mit Panna cotta) und nur jetzt verstehe ich wie viel Geld habe ich für diesen süßen Bällen bezahlt. Ich habe ein Profiteroles selbst (bis jetzt) nie gemacht, ich weiß nicht warum, weil ich diesen Nachtisch liebe. Aber jetzt die Zeit ist endlich angekommen, und ich wird nicht nur eine Portion essen!!”

Rezept:

40 hohle Brandteigbällchen (“Bigné”) backen

  • 100 gr Butter
  • 150 gr Wasser
  • 100 gr Milch
  • 3 gr Salz
  • 5 gr Zucker
  • 150 gr Mehl Typ 550
  • 240 gr Eier (ca 4 Eiweiß und 4 Eigelb)

Wasser, Milch, Butter, Salz und Zucker in einen Topf geben und mit der Gabel mischen. Auf den Herd stellen und die Hitze aufdrehen. Dann das Mehl unter ständigem Umrühren in den Topf sieben und beständig weiterrühren. Der Teig wird langsam hart werden (denn bei 65 Grad Celsius verliert die Stärke im Mehl ihre Struktur und gelifiziert). Wenn der Teig anfängt zu glänzen und sich komplett von der Topfwand löst, ist er fertig. Den Topf vom Herd ziehen und etwas abkühlen lassen. Nun ein Ei dazugeben und mit dem Teig so lange verrühren (mit einem Löffel oder in einer Küchenmaschine mit Flachrührer) bis es vollkommen absorbiert wurde. Dann erst das nächste Ei hinzugeben und so weiter. Das Ergebnis ist ein klebriger Teig, der zunächst am Löffel klebenbleibt und beim langsamen Runtertropfen eine Dreiecksform bildet (ja, das ist tatsächlich eine sehr exakte Teigbeschreibung).

Die Teigmasse in einen Spritzbeutel geben und kleine Bällchen/Hügelchen von 2 – 2,5 cm Durchmesser auf eine Silikonmatte oder Backpapier spritzen. Wer keinen Spritzbeutel hat, füllt den Teig in einen Gefrierbeutel, knoten diesen oben feste zu und schneidet ein winziges Stückchen des linken Zipfels ab. Kann natürlich auch der rechte Zipfel sein. Die rohen Bigné im vorgeheizten Ofen auf 180 Grad backen; ohne Ventilation und mit leicht geöffneter Ofentür, damit entstehender Dampf abziehen kann. Der Dampf ist der Feind des Bigné, denn er hindert sie am Aufgehen (Herr PIzzawürstel hat hierzu eine Theorie, die er gerne auf Nachfrage preisgibt). Je nach Größe der Bigné dauert das Backen 12 bis 20 Minuten.

Die fertigen Bigné sind goldbraun und innen komplett hohl und eignen sich somit perfekt zum Befüllen.

Bigné mit Chantilly-Creme befüllen

  • 500gr Sahne

    Die Brandteigbällchen vor dem Backen (oben) und nach dem Backen, mit Chantilly-Creme gefüllt und zur Pyramide gestapelt (unten).

  • 100gr Puderzucker
  • Vanillepulver (1/2 Messerspitze)

Die Sahne steif schlagen und dann den Puderzucker und das Vanillepulver unterrühren. Die Chantilly-Creme in eine Konditorspritze oder einen Spritzbeutel mit dünnem langen Aufsatz füllen. Die Bigné von unten punktieren (damit man das Loch nicht sieht) und langsam die Chantilly-Creme hineinspritzen.

Mit Eiscreme klappt das übrigens auch sehr gut!

Die befüllten Bigné in einer Auflaufform oder einem ähnlichem Gefäß zu einer Pyramide stapeln.

Bignépyramide mit Schokosoße begießen

  • 300 gr Bitterschokolade
  • 300 gr Sahne
  • 50 gr Milch

Alles in einen Topf auf den Herd geben und leicht erhitzen, bis die Bitterschokolade geschmolzen ist. Abkühlen lassen bis die Masse zähflüssig ist – das dauert circa eine halbe Stunden. Dann über die Bignépyramide gießen und mindestens zwei Stunden (am besten über Nacht) in den Kühlschrank stellen.

Das Gesamtkunstwerk heißt jetzt Profiteroles und macht absolut süchtig!

Bewertung:

Die Profiteroles erhalten die Höchstnote und legen somit die Latte sehr hoch. Alle kommenden Backstücke werden sich daran messen müssen. Ich kann absolut verstehen, dass Herr Pizzawürstel diesem Gebäck verfallen ist. Ganz abgesehen davon gibt es einfach nichts besseres als nach der Arbeit mit einem Berg schokoladenüberzogener und sahnegefüllter Teigbällchen begrüßt zu werden.

Herr Pizzawürstel war sehr zufrieden und hat sieben Bigné verdrückt – eine normale Portion ist ihmzufolge drei Bällchen. Die Kinder waren natürlich außer sich vor Begeisterung. Leider können sie mit diesem Prachdessert nicht in Kita und Kindergarten angeben – da ist Schokolade nämlich verboten!

♥ Frau Pizzawürstel ♥

 

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