Nach der Schokobrötchenpleite brauchte Herr Pizzawürstel einen Ego-Boost und versuchte es mit Baguettes. Dabei geht so Einiges schief.
Eigentlich wollte Herr Pizzawürstel in einem einmonatigen Urlaub sein Deutsch auf das Sprachniveau B2 bringen. Deshalb besucht er vormittags einen Intensivkurs. Die Hausaufgaben schreibt er abends (oft auf meine Deutschkenntnisse zurückgreifend) fix nieder und die freien Nachmittage verbringt er zwischen Ofen und Teigrührmaschine, einen selbstauferlegten Backmarathon absolvierend. Die Etappensiege und Etappenniederlagen dokumentiere ich in dieser kleinen Serie. Und damit Herr Pizzawürstel wenigstens ein bisschen Deutsch übt, schreibt er die Einleitung zu jeder Etappe und stellt das Backstück vor. Uneditiert.
Herr Pizzawürstel zu Etappe 3: Baguettes. Ich musste immer lachen, wenn im Sommer in Frankreich ein paar Mal war und so viele Franzosen mit ihren Baguettes unten den Achselhöhlen gesehen habe. Ich habe mich immer gefragt warum sie das Brot nicht in einer Tüte wie die anderen Leute der Welt tragen könnten….. Aber dann sie sind die Leute die die Baguettes erfunden haben, deswegen sie dürfen die wie sie wollen tragen. Und vielleicht sie wissen etwas die die anderen Leute nicht kennen! Vielleicht, wenn man die Baguette so transportiert, sie wird besser schmecken!! Kann das das größte französische Geheimnis sein? Um eine Antwort zu finden, ich habe entschieden es war Zeit Baguettes zu backen! Und denn, eine unter meiner Achselhöhle für fünfzehn Minuten tragen zu sehen ob dann sie besseres schmecken würde. Nicht einer schlechte Grund um Baguettes zu backen, oder?
Ui, der Deutschkurs hat sich schon gelohnt, Herr Pizzwürstel versucht in einer fremden Sprache witzig zu sein.
Kleine Fehler große Folgen
Auch heute gibt es hier kein Rezept zum Nachbacken. Denn schon lange bevor Herr Pizzwürstel sich ein Baguette unter die Achselhöhle klemmen konnte, lief diese Etappe des Backmarathons aus dem Ruder.
Herr Pizzwürstel knetete, rollte, teilte und faltete die Baguettes mit sicherer Hand. Als die Baguettelinge jedoch dann zum Ruhen abgedeckt in den Formen lagen, kam das Kind dazwischen. In einer unbeaufsichtigten Sekunde zog Secondo die Baguettelinge auf den Boden und schleppte sie stolz in die Küche. Große Tragödie!
Nachdem Herr Pizzwürstel die Baguettelinge entwirrt und wieder in die Form gelegt hatte, wollte er wohl besonders rücksichtsvoll mit ihnen umgehen. Statt jeden Baguetteling 3x tief einzuritzen drückte er lediglich Kerben in den Teig (mit unserem großartigen Gemüsemesser, das ausnahmsweise mal nicht das richtige Werkzeug war). Dadurch ging das Baguette nicht auf während des Backens und wir ernteten harte dünne Stangen mit nur wenig Krume. Schade.
Hier ist noch alles richtig. Schöner Teig, schöne Teiglinge und schöne Faltung.
Ab hier ging dann alles schief: traurige Baguettelinge, die Secondo vorher zu Boden geschmissen hat; missglückte Einritzversuche und ein trauriges Schinkenbaguette out of focus.
Für ein paar traurig aussehende Schinkenschnittchen hat es zwar gereicht. Trotzdem ist mein Fazit: Wir sollten die Baguettes den Franzosen überlassen.
Nächste Etappe mit Hilfe
Glücklicherweise kommen zur nächsten Etappe zwei Freundinnen vorbei, die Herrn Pizzawürstel helfen. Ein ganzer Tag ist für die Pastiera-Herstellung eingeplant. Pastiera ist ein traditioneller neapolitanischer Kuchen, also known as: der leckerste Kuchen Süditaliens! Es wird Zeit für einen weiteren Etappensieg…
♥Frau Pizzawürstel♥
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